Unternehmensverkauf und Unternehmensnachfolge

In der Betriebswirtschaftslehre ist der Unternehmenswert ein informeller Begriff, der alle Formen des Wertes umfasst, die die Gesundheit und das Wohlergehen des Unternehmens auf lange Sicht bestimmen. Der Begriff des Unternehmenswertes geht über den wirtschaftlichen Wert (auch bekannt als wirtschaftlicher Gewinn, wirtschaftlicher Mehrwert und Shareholder Value) hinaus und umfasst auch andere Formen des Wertes wie den Wert der Mitarbeiter, den Wert der Kunden, den Wert der Lieferanten, den Wert der Vertriebspartner, den Wert der Allianzpartner, den Wert des Managements und den Wert für die Gesellschaft. Viele dieser Wertformen lassen sich nicht direkt in Geldwerten messen.

Was ist meine Firma wert? ist am Anfang die Frage. Der Unternehmenswert umfasst oft immaterielle Werte, die nicht unbedingt einer Interessengruppe zugeordnet werden können. Beispiele hierfür sind das intellektuelle Kapital und das Geschäftsmodell eines Unternehmens. Die Balanced-Scorecard-Methode ist eine der beliebtesten Methoden zur Messung und Verwaltung des Unternehmenswertes.

Das Konzept des Unternehmenswertes entspricht der Theorie, dass ein Unternehmen am besten als ein Netzwerk von internen und externen Beziehungen zu betrachten ist. Diese Netzwerke werden manchmal auch als Wertnetzwerk oder Wertkette bezeichnet. Jeder Knoten im Netzwerk kann eine Interessengruppe, eine Ressource, eine Organisation, Endverbraucher, Interessengruppen, Regulierungsbehörden oder die Umwelt selbst sein. In einem Wertschöpfungsnetz wird die Wertschöpfung als kollaborativer, kreativer, synergetischer Prozess betrachtet und nicht als rein mechanistischer Prozess oder als Ergebnis von Befehl und Kontrolle.

Wenn das Unternehmen als ein Netzwerk von wertschöpfenden Einheiten betrachtet wird, stellt sich die Frage, wie jeder Knoten im Netzwerk zur Gesamtleistung des Unternehmens beiträgt und wie er sich verhält und auf seine eigenen Interessen reagiert. Wenn es sich bei den Knotenpunkten um unabhängige Organisationen (z. B. Lieferanten) oder Vertreter (z. B. Kunden) handelt, wird davon ausgegangen, dass das Unternehmen eine kooperative Win-Win-Beziehung anstrebt, bei der alle Parteien einen Nutzen haben. Selbst wenn die Knoten im Netzwerk nicht völlig unabhängig sind (z. B. Mitarbeiter), wird davon ausgegangen, dass Anreize wichtig sind und dass diese Anreize über einen direkten finanziellen Ausgleich hinausgehen.

Obwohl es sehr wünschenswert wäre, alle Formen des Unternehmenswertes in ein einziges wirtschaftliches Maß zu übersetzen (z. B. diskontierter Cashflow), glauben viele Praktiker und Theoretiker, dass dies entweder nicht machbar oder theoretisch unmöglich ist. Daher sind die Befürworter des Unternehmenswertes der Ansicht, dass der beste Ansatz darin besteht, mehrere Formen des Wertes zu messen und zu verwalten, wie sie für jede Interessengruppe zutreffen.

Bislang gibt es keine fundierten Theorien darüber, wie die verschiedenen Elemente des Unternehmenswertes zueinander in Beziehung stehen und wie sie zum langfristigen Erfolg des Unternehmens beitragen können. Ein vielversprechender Ansatz ist das Geschäftsmodell, das jedoch selten formalisiert ist.